Stärken Sie Lunge, Gefäße und Abwehrzellen mit einem kräftigen Schuss Humor
Lachen ist die beste Medizin“ – das weiß schon der Volksmund. Und an dieser manchmal vielleicht nicht ganz ernst gemeinten Weisheit ist tatsächlich etwas dran. Mittlerweile werden die gesundheitlichen Wirkungen des Humors sogar in einer eigenen medizinischen Richtung erforscht, der Gelotologie (griechisch: gelos = Lachen).
Die ersten Ergebnisse zeigen eindeutig: Lustige Menschen leben gesünder. Herz, Kreislauf und Lunge werden aktiviert, Stress abgebaut und sogar die Immunkräfte gestärkt. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie diese Wirkungen für Ihre Gesundheit nutzen können – am besten geht das im Verbund mit Gleichgesinnten in so genannten Lachgruppen.
Lachen baut Spannungen ab
Lachen ist älter als die Sprache. Schon bei den Menschenaffen dient es der Kommunikation untereinander. Es ist eine Möglichkeit, Spannungen abzubauen. Der Blutdruck sinkt, und die tiefere Atmung fördert die Sauerstoffversorgung.
So wirkt Lachen auf Ihre Gesundheit:Es aktiviert die Atmung.Es regt Herz und Kreislauf an.Es verbessert die Durchblutung der Muskulatur.Es hilft, Stresshormone abzubauen.Es steigert die Darmtätigkeit.Es stärkt die Abwehrkräfte.Es führt zur Ausschüttung körpereigener „Glückshormone“ (z. B. Serotonin, Endorphine).Die ersten Forschungen der Gelotologen datieren aus den 70er Jahren. Angeregt wurden sie durch den US-Journalisten Norman Cousins, der berichtet hatte, dass ihn eine 10-minütige Lachsalve für viele Stunden von seinen starken Gelenkschmerzen befreite.
Allergische Symptome gehen zurück
Lachen ist echte „Schwerstarbeit“ für Ihren Körper. Sicher haben Sie das auch schon festgestellt, wenn Ihnen nach einem heftigen Lachanfall so richtig der Bauch wehgetan hat. Der Puls steigt auf 120 Schläge pro Minute, die Lungenflügel werden kräftig gedehnt, die Arterien werden geweitet und der Blutdruck sinkt.
Bei diesen Krankheiten profitieren Sie besonders von einer Lachtherapie:chronische Schmerzen (z. B. Arthrose, Arthritis oder Rückenbeschwerden)MuskelverspannungenAllergienleichte DepressionenLachen ist nicht nur gut für Ihren Körper, sondern auch für die Seele. So kann es beispielsweise stressbedingte allergische Symptome lindern. Im Jahr 2000 haben japanische Forscher 26 Neurodermitis-Patienten ein Video gezeigt: Die Hälfte schaute Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“, die andere sah den Wetterbericht. Nach dem humorbetonten Film gingen Hautausschläge und Beschwerden deutlich zurück. In der Kontrollgruppe ergaben sich keinerlei Veränderungen. Die Forscher machen vor allem zwei Effekte des Lachens für diesen Erfolg verantwortlich. Zum einen werden Stresshormone abgebaut, die das Immunsystem schwächen. Zum anderen konnte durch das Lachen eine gesteigerte Aktivität von Immunzellen gemessen werden, die die Allergiesymptome bremsen.
Lachen und Yoga: eine viel versprechende Mischung
Selbstverständlich sind nicht alle Menschen mit einem goldenen Humor ausgestattet, der sie über die vielen kleinen Ärgernisse des Alltags mit einem Lachen hinweggehen lässt. Wenn Sie die gesundheitlichen Vorzüge des Lachens für sich nutzen möchten, empfehlen wir Ihnen, sich einer Lachgruppe anzuschließen. Diese Gruppen arbeiten nach den Ideen des indischen „Lach-Gurus“ Dr. Mandan Kataria. Er hat alte Yoga-Techniken mit der modernen Lachtherapie kombiniert. Kleine Gruppen treffen sich dabei regelmäßig und üben das gemeinsame Lachen – übrigens ohne dass dabei Witze erzählt werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Einige Heilpraktiker bieten ebenfalls Kurse in „Lachtherapie“ an. Je nach Gruppengröße fallen dabei pro Stunde Kosten zwischen 10 und 30 € an. Aber auch ohne organisiertes Lachen können Sie Ihre Gesundheit stärken. Bedenken Sie: Kinder lachen etwa 500-mal pro Tag, Erwachsene nur noch 10-mal. Und das ist im höchsten Maße ungesund!