Gehaltvoller Grünspargel
Von Mitte April bis Mitte Juni hat Spargel Hochsaison; diese Zeit bietet sich für eine Entschlackungskur geradezu an. Das wohlschmeckende Gemüse entgiftet den Körper auf genussvolle Weise, so dass wir fit in den Sommer gehen.
Altes Spargelwissen
Dass nach den Worten von Plinius eine „Schmeichelei des Gaumens" zugleich die „zuträglichste Speise für den Magen" sein soll, ist fast zu schön, um wahr zu sein. Für Goethe war Spargel ganz einfach der König der Gemüse. Der „Förderer edler Gedanken" - so sah Charles Dickens den Spargel -wurde 400 v. Chr. von Hippokrates erstmals als Heilpflanze bezeichnet. Während Dioskurides riet, ein Spargel-Amulett als Schutz vor unerwünschter Schwangerschaft zu tragen, überreichten die Böotier jeder Braut vor der Hochzeit einen Brautkranz aus Spargel als Zeichen besonderer Fruchtbarkeit.
Sanft entschlacken
Wichtiges Grundelement beim Entschlacken des Organismus sind Ballaststoffe, also unverdauliche Pflanzenfasern. Sie regen die Verdauung, schützen vor Darmkrebs und helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Hierbei wirken die im Grünspargel enthaltenen Saponine unterstützend. Zugleich binden Ballaststoffe allerlei Stoffwechselgifte und transportieren sie aus dem Körper. So können sie nicht über die Darm-Schleimhaut in den Blutkreislauf gelangen. Die wasseraus-treibende Wirkung des Spargels unterstützt den Entschlackungseffekt. Sie beruht auf den Inhaltsstoffen Kalium und Asparaginsäure, beide erhöhen die Wasserausscheidung.
Bunt ist gesund
Die in Pflanzen enthaltenen Farbstoffe zählen zu den bioaktiven Substanzen, die nachhaltig vor Krebs, Arterienverkalkung und Schlaganfällen schützen. In dieser Hinsicht haben violette oder violett überhauchte Stangen und auch Grünspargel gegenüber rein weißem Bleichspargel mehr zu bieten. Der bioaktive grüne Farbstoff Chlorophyll bindet Krebsauslöser wie Nitrosamine und beugt damit Tumoren vor,
Gehaltvoller Grünspargel
Viel Wasser, also extrem wenig Kalorien, lassen Spargel zum Schlankmacher werden - vorausgesetzt, man übergießt ihn nicht mit fetten Soßen oder reichlich Butter. Der Gehalt an Vitamin C liegt bei Grünspargel doppelt so hoch wie bei Bleichspargel, Eiweiß ist gut 10 % mehr enthalten.
Die bioaktiv wirksamen Karotene fehlen beim Bleichspargel, grüne Stangen enthalten 0,9 mg/100 g. Auch das Pflanzenphenol Rutin fehlt bleichen Stangen mit weißen Köpfen. Mit zunehmender Färbung steigt der Gehalt an diesem Flavonolglykosid erheblich.
Bei Spargel fällt der hohe Vitamin-B-Gehalt auf: viel Thiamin (B l) für die Nerven, Riboflavin (B2) für die Zellenergie, Pyridoxin (B6) für die Spannkraft, Biotin (B8) für straffe Haut und kräftiges Haar, Niazin (B3) für die Lebensfreude und Pantothensäure (B5) für die Vitalität. Unübertroffen ist der Fol Säuregehalt, bereits 100 g Spargel decken den Tagesbedarf.
Wertvolle Spargelspitze
Die Spitze enthält gut zweimal soviel Vitamin C wie die Basis. Im oberen Stangendrittel konzentrieren sich auch die Mineralstoffe. Sie nehmen mit Ausnahme des Natriums - von der Spitze zur Basis kontinuierlich ab. Aber auch innerhalb der Ernteperiode gibt es Unterschiede: bei etlichen Inhaltsstoffen sinken die Werte im Verlauf der Saison, bei Vitamin C kann die enthaltene Menge im Grünspargel am Saisonende halbiert sein.