Neuseeländer Spinat
Der Name Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonoides) gibt Auskunft
über Herkunft und Verwendung dieser robusten Blattgemüsepflanze, nicht aber über die botanische Abstammung.
Die in Europa von echtem Spinat verdrängte, sehr ertragreiche, aber ernteintensive Gemüseart unterscheidet sich hinsichtlich der Inhaltsstoffe wenig vom Namensvetter.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Auch wenn Neuseeländer Spinat es nicht ganz mit den 4 mg Eisen je 100 g Spinat aufnehmen kann, liegt er deutlich über dem Durchschnitt der meisten Gemüse- und Obstarten. Weitere wertvolle Mineralstoffe, die Neuseeländer Spinat in auffallend hohen Mengen liefert, sind Kalium und Magnesium. Kalium entwässert und hilft beim Entgiften. Magnesium sorgt dafür, dass die Muskeln funktionieren, die Zellen sich erneuern und verjüngen, das Herz stark bleibt.
Die frischen Blättchen bieten alles an Vitaminen, was uns vital erhält. Neben einer ausgewogenen Mischung an B-Vitaminen, Vitamin C und Vitamin E enthält Spinat reichlich Karotene. Sie dienen teilweise als Vitamin-A-Vorstufe, schützen aber auch sämtliche Schleimhäute und gelten als effektive Krebshemmer. Der Blattfarbstoff Chlorophyll überlagert die gelben und orangeroten Karoten-Farbstoffe. Der bioaktive Pflanzenfarbstoff Chlorophyll bindet Krebsauslöser wie Nitrosamine und beugt damit Tumoren vor.
Viel Sonne wichtig
Die Schattenseiten des Spinats sind bei Neuseeländer Spinat ähnlich ausgeprägt. Wurden die Pflanzen mit Stickstoff überversorgt, hortet das Gemüse große Mengen vom Kalziumräuber und Nierensteinförderer Oxalsäure. Den Starkzehrer Neuseeländer Spinat nicht zu sehr zu treiben, hat neben der dadurch geringeren Oxalsäure-Bildung einen weiteren Vorteil: der Gehalt an gesundheitsschädlichem Nitrat bleibt niedriger. Der bei hoher Lichtintensität am besten wachsende Einwanderer aus Neuseeland läuft aber aufgrund der Sommerkultur weniger Gefahr, zuviel Nitrat anzureichern, denn bei reichlich Sonneneinstrahlung leeren sich die Nitratspeicher der Pflanzen rasch. Im Organismus bildet sich aus Nitrat Nitrit und in Verbindung mit Eiweiß entstehen krebserregende Nitrosamine.
Wie Spinat verwerten
Mit dem Gänsefußgewächs Spinat (Spinacia olerocea) ist die üppige Pflanze nicht verwandt. Aber die an langen Trieben wachsenden Blätter schmecken recht ähnlich - gekocht etwas intensiver -und werden auf dieselbe Art zubereitet. Ganz junge Triebspitzen schmecken auch roh. In seiner Heimat, den tropischen Regionen Neuseelands und Australiens, wächst er mehrjährig, in Europa aufgrund der Frostempfindlichkeit nur einjährig. Kapitän Cook brachte 1770 die ersten Samen nach England. Noch im vorletzten und bis Mitte des letzten Jahrhunderts war Neuseeländer Spinat in Europa recht beliebt aufgrund der kontinuierlichen Ernte bis Frostbeginn und dem hohen Ertrag: 2 bis 4 kg/m2. Geerntet werden die 6 bis 10 cm langen Triebspitzen mit je 4 bis 5 Blättern. Die Triebe lassen sich leicht von Hand abkneifen. Durch die Ernte wird das Wachstum der Seitentriebe angeregt, weitere Pflücken alle 2 Wochen sind möglich. Damit die Pflanzen wieder austreiben und sich Seitentriebe bilden, darf man sie weder zu tief schneiden, noch kahl pflücken.
Ungewaschen hält sich Neuseeländer Spinat im Haushalt in einem perforierten Kunststoffbeutel 4 bis 5 Tage im Kühlschrank. Frosten geht bestens: vor dem Einfrieren einfach 2 Minuten blanchieren.
Anbau im Garten
Für eine Mahlzeit pro Woche für eine Familie sind 6 bis 8 Pflanzen erforderlich. Der Boden sollte humos, gut feucht, nährstoffreich und leicht erwärmbar sein. Kalte, saure Böden eignen sich nicht. Die gut 5 mm großen Samen Anfang April bei 20 °C im Topf vorziehen, nach den Eisheiligen auspflanzen, Pflanzabstand 40 cm, Reihenabstand 80 cm. Fruchtfolge: Anbaupause von 4 Jahren einhalten.
Inhaltsstoffe in 100 g frischem Neuseeländer Spinat
Energie | kcal/kj | 80/19 |
Wasser | g | 93 |
Kohlen-hydrate | g | 3 |
Eiweiß | g | 2 |
Fett | g | 0,3 |
Rohfaser | g | 1,6 |
Vitamin C | mg | 30 |
Vitamin Bi | mg | 0,1 |
Vitamin B2 | mg | 0,2 |
Kalium | mg | 900 |
Kalzium | mg | 60 |
Magnesium | mg | 180 |
Phosphor | mg | 150 |
Schwefel | mg | 190 |
Eisen | mg | 2,6 |