NSG - NaturSchutzGruppe Jettingen

Feldsalat

Feldsalat, ideal im Winter
Die kleinen, tief dunkelgrünen Rosetten des Feldsalates (Valerianella locusta) heißen je nach Region auch Acker-, Vogerl- oder Nüsslisalat. Dass der in Südbaden liebevoll als „Sunnewirbeli" bezeichnete Feldsalat mancherorts noch Kornsalat, Rebensalat oder Weinbergssalat genannt wird, leitet sich von den bevorzugten Standorten der Wildpflanze ab. Die wilden Vorläufer für die heutigen Sorten fanden sich im Wintergetreide- bzw. Kornacker, an Feldrändern oder in Weinbergen und wurden dort als willkommenes Wintergrün eingesammelt.
Die traditionelle Begeisterung für den schmackhaften Wintersalat wächst immer noch. Innerhalb von 15 Jahren ist die Anbaufläche allein in Baden-Württemberg von 330 auf über 550 ha gestiegen. Ein Drittel des in Deutschland ausgesäten Ackersalates wächst hier. Feldsalat ist nach Spargel die am zweithäufigsten angebaute Gemüseart in Baden-Württemberg. Beim Unterglasanbau liegt er mit einem Anteil von 30 % sogar an erster Stelle.
Vom Wildkraut zur Ackerkultur
Ursprünglich stammt das Baldriangewächs aus Mitteleuropa. Die zunächst als Ackerunkraut eingestuften Pflanzen wurden aber vermutlich nicht vor dem späten Mittelalter genutzt. Zu dieser Zeit waren auch die Blattrosetten der Glockenblume (Campanulo rapunculus) begehrt. Sie hießen seinerzeit gleichfalls Rapunzel, vermutlich aufgrund der Ähnlichkeit der Rosetten. Bis Mitte des 19. Jh. gab es Feldsalat nur aus Wildsammlung, dann hielt er Einzug in die Gärten und schon bald begann der feldmäßige Anbau mit verschiedenen Sorten.
Feldsalat ist mit Baldrian verwandt. Was wir essen, sind die 10 bis 15 cm hohen, bis -15 ̊C frostesten jungen Blattrosetten. Im April schieben sich gabelig verzweigte Blütenstängel hervor. Sie tragen winzige hellblaue Blütchen. Nach der Samenreife im Juli stirbt die Pflanze ab. Es gibt zwei Sortengruppen: Pflanzen mit großen Rosetten aus langen, breiten, mittelgrünen Blättern. Sie sind sehr ertragreich, aber weniger winterhart. Die zweite Sortengruppe hat kleine Rosetten mit kurzen, dunkelgrünen Blättern. Hierzu zählt der kleinblättrige Feldsalat. Er wächst langsamer und bringt weniger Ertrag als großblättrige Sorten, schmeckt aber knackiger und intensiver.
Quelle der Gesundheit
Feldsalat ist im Vergleich zu den übrigen Salatarten ein überdurchschnittlich guter Eisenspender. Im Reigen aller Gemüsearten liegt er mit 2 mg/100 g gut in der Mitte - die Spanne reicht bei den Gemüsearten von 0.4 bis 4 mg, absoluter „Ausreißer" ist Petersilie mit S mg. Feldsalat enthält auch reichlich Vitamin C und A, beide wichtig zur Krebsvorbeugung, Infektionsabwehr und zum Schutz der Schleimhäute.
Das Trio aus Eisen, Vitamin C und der ebenfalls gut vertretenen Folsäure hilft beim Blutaufbau und der Blutreinigung mit. Der hohe Gehalt an B-Vitaminen stärkt die Nerven. Hier wirkt auch das in den Blättern enthaltene Baldrianöl mit, das nervöse Verspanntheit ausgleicht und zu innerer Ausgeglichenheit verhilft. Feldsalat wirkt beruhigend auf den Mager, und harmonisiert die Verdauung. Feldsalat gehört zu den wenigen Salatarten, die auch bei wenig Licht - also in den Wintermonaten wenig Nitrat einlagern. Kopfsalat ist im Winter dagegen geradezu ein „Nitratdepot" und gehört dann keinesfalls auf den Tisch.

1oo g Feldsalat
enthalten  
Energie kcal/K1 14/60
Wasser g 94
Rohfaser g 2
Kohlenhydrate g l
Eiweiß g 2
Fett g 0,4
Vitamin C mg 35
Vitamin E mg 0,4
Vitamin Bi mg 0,07
Vitamin B2 mg 0,08
Vitamin 63 mg 0,4
Vitamin 65 mg 0,2
Vitamin B6 mg 0,3
Folsäure mg 0,04
Kalium mg 420
Phosphor mg 50
Kalzium mg 35
Magnesium mg 15
Natrium mg 4
Eisen mg 2,0
Zink mg 0,5
Kupfer mg 0,1
Mangan mg 0,2
Fluor mg 0,1 .
Jod mg 0,04
NaturSchutzGruppe Jettingen e.V.