NSG - NaturSchutzGruppe Jettingen

Phlox

Phlox, Staude des Jahres 2006
Aus Nordamerika stammt schon 1732 unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Phlox eingeführte Flammenblume, die vom Bund Deutscher Staudengärtner (BdS) zur „Staude des Jahres 2006" gekürt wurden. Einige Arten machen mit leuchtendroten, üppigen Blütenständen ihrem griechischen Namen Phlox (= Flamme) alle Ehre. Schon der griechische Philosoph Theophrast erwähnt den Phlox in seiner systematischen Darstellung der Botanik. Vermutlich handelte es sich dabei um die einzige in Nordasien wachsende Art Phlox sibirica, die allerdings keinen Gartenwert besitzt. Der stattlichste Vertreter der 60 Arten umfassenden Gattung ist der Hohe oder Große Staudenphlox (Phlox paniculata) mit einer reichen Auswahl an Sorten, deren große Beliebtheit sich in recht originellen und bildträchtigen Namen widerspiegelt wie 'Dorffreude', 'Landhochzeit','Kirmesländler', 'Sternhimmel', 'Abenddämmerung', 'Rosenteller', 'Schneerausch', 'Puderquaste' oder 'Frauenlob'. Die Farbskala der Blüten reicht von Weiß über Hellrosa, Helllavendel, Orangescharlach, Tiefrot bis Dunkelviolett. John Downie aus Edinburgh gelang erstmals die Züchtung einer Form mit „Augen", einem Blütenmal, das vielen modernen Sorten einen besonderen Reiz verleiht.
Färb- und Formenvielfalt
Der 50 bis 140 cm hohe Große Staudenphlox ist mehrjährig und blüht sortenabhängig von Juli bis September. Die einjährigen Formen gehören zum Sommer- oder Einjahres-Phlox (Phlox drurnmondii), der 1835 aus Texas und Neumexiko eingeführt wurde. Auch sie blühen wochenlang mit ihren doldigen Büscheln voller weißer, rosa, roter, scharlachfarbener, purpurner und violetter Blüten. Sie können einfarbig, gesprenkelt oder gestreift sein und auffallend weiße oder dunkle Augen haben.
Die Zuchtsorten des Sommerphloxes werden in drei Gruppen unterschiedlicher Größen (15 bis 60 cm) angeboten. Nur 10 bis 15 cm Höhe erreicht der Moos-Phlox (P. subulata), auch Teppich- oder Polster-Phlox genannt. Im Mai/Juni, gelegentlich schon im April verschwindet das Laub der niederliegenden Stängel völlig unter einem Blütenschleier von Karmensinrot, Lavendelblau, Rosa, Malve oder Weiß. In freier Natur wächst der Teppichphlox auf trockenen, felsigen oder sandigen Hängen in voller Sonne. Der richtige Platz ist also der Steingarten, wo Kies und Schotter in den frischen, lehmhaltigen Boden eingearbeitet wurden. Polsterphlox eignet sich aber auch als Rabattenpflanze, zum Überwachsen schwer zu pflegender Abhänge und gedeiht sogar an Trockenmauern, wenn die Pflanznische nicht zu sehr austrocknet.
Standort und Vermehrung
Der Sommer- oder Einjahres-Phlox benötigt Wärme, Sonne und einen nahrhaften Boden. Einjahresphlox wird im April im Frühbeet oder im März in Saatschalen am Fensterbrett ausgesät und nach den Eisheiligen im Freiland ausgesetzt. Der Pflanzabstand beträgt je nach Wuchshöhe 15 bis 25 cm bzw. 30 bis 40 cm.
Ausdauernde Arten, zu denen auch der Große Staudenphlox zählt, gedeihen am besten auf einem warmen, humosen und durchlässigen Standort. Hohe und halbhohe Stauden brauchen viel Feuchtigkeit und müssen an heißen Tagen gut gewässert werden; in sommertrockenen Klimaten kümmern sie. Die Pflanzen lassen sich im zeitigen Frühjahr problemlos durch Teilen vermehren. Große Stöcke von höheren Phloxarten müssen nach der Hauptblüte zurückgeschnitten werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Samen in den Wurzelstock fallen und die Keimlinge allmählich die nicht so wüchsige Mutterpflanze verdrängen. Im Herbst werden alle Triebe kurz über dem Boden zurückgeschnitten.
Gesundheit vorausgesetzt, können Phloxe sehr alt werden, an zusagenden Plätzen mehr als 10 Jahre. Kümmernde Pflanzen, bei denen die Blätter braun werden und vertrocknet an den Trieben hängen bleiben, sind mit großer Wahrscheinlichkeit von Älchen (Fadenwürmer) befallen. Solche Pflanzen muss man sofort vernichten, auch sollte man auf diese Stelle etwa 5 Jahre lang keinen Phlox mehr setzen.

NaturSchutzGruppe Jettingen e.V.