Sanddorn
Fruchtiges Kraftpaket, die orange leuchtenden Beeren reifen in den Herbstmonaten. Das Obst wird als gesundes Multitalent geschätzt.
Erst im Spätherbst gelangt der Sanddorn zur vollen Reife. Dann leuchten seine kleinen Früchte so kräftig orange, als wollten sie die Sommersonne noch einmal zurückbringen. Vor rund 17.000 Jahren soll der Sanddornstrauch (Hippophae rhamnoides) während der Eiszeit aus Tibet nach Europa gekommen sein. Hier wächst er auf kargen und sandigen Böden, wie er sie in den Dünenlandschaften Nordosteuropas, im Schotter der Alpenflüsse und in trockenen, küstennahen Mittelmeergegenden findet.
Zierstrauch und Vitaminquelle
Der dornige Strauch gedeiht in voller Sonne besonders gut. Er blüht im Frühjahr eher unscheinbar. Umso mehr beeindrucken seine dicht beieinanderstehenden orangefarbenen Früchte. Die dekorativen Beeren machen den Sanddorn nicht nur zu einem beliebten Zierstrauch in Gärten und an Böschungen, wo er dank eines stark verzweigten Wurzelwerks den Boden befestigt. Sie gelten auch als ausgezeichnete Vitaminquelle.
Sanddorn liefert im Durchschnitt zehnmal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte. Damit liegt die kleine Steinfrucht nach der Hagebutte an zweiter Stelle der einheimischen Vitamin-C-Quellen, Die Beeren enthalten zudem reichlich Vitamin B1, B2, B6 sowie B12. Es wird von einem Mikroorganismus auf der Schale des Sanddorns gebildet. Damit zählen die Früchte (mit Schale) zu den wenigen pflanzlichen Vitamin-B12-Quellen. Auch Betakarotin sowie die Vitamine K und E finden sich in ihnen in nennenswerten Mengen.
Die sekundären Pflanzenwirkstoffe der Sanddornbeeren, wie Phytosterine und Polyphenole, sollen das Herz-Kreislauf-System schützen. Die kleinen Früchte enthalten auch größere Mengen der Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Kalzium, außerdem die Spurenelemente Eisen und Mangan.
Doch so beeindruckend die Liste der Inhaltsstoffe klingt, roh sind die Beeren praktisch ungenießbar. Verarbeitet zu Säften, Mus und Elixieren, enthalten sie dagegen ein eigenwilliges sauer-herbes Aroma. Es verleiht Milchshake, Joghurt und Quark eine besondere Note und passt auch zu anderen Fruchtsäften.
Öl mit wohltuenden Eigenschaften
Sanddornbeeren sind vergleichsweise fette Früchte. Sowohl aus dem Fruchtfleisch als auch aus den Kernen lässt sich ein wertvolles Öl pressen. „Aus einer Tonne Beeren gewinnt man 650 Liter Saft", erklärt Kurt Künzi, der in der Toskana Sanddorn anbaut. „Die Ausbeute an Fruchtfleisch- und Kernöl beträgt dabei nur ein bis zwei Prozent." Vor allem Kosmetikhersteller nutzen die wohltuenden und regenerierenden Eigenschaften dieser Öle, zum Beispiel in Gesichtscremes, Körperlotionen und -ölen. Wer selbst eine pflegende Mischung herstellen möchte, dem empfiehlt Monika Werner, Aromatherapeutin und Heilpraktikerin: „Zehn Tropfen Sanddornöl auf 100 Milliliter pflanzliches Basisöl genügen für ein optimales Hautöl."
Rezept: Sanddorn-Buttermilch
Zutaten:
eine Banane, Saft einer halben Zitrone, 100 ml Sanddornsaft, 200 ml Buttermilch
Zubereitung:
Die Banane mit dem Zitronensaft pürieren. Mit Sanddornsaft und Buttermilch verquirlen.