Gesundheit
Die beliebtesten immer-grünen Heckenpflanzen zählen zu den stark (2) bis sehr stark (3) giftigen Gehölzen (Gefährlichkeitsgrad 0 bis 3): Buchsbaum (2), Eibe (3), Thuja (3). Ähnlich wie die Eibe (siehe O&G 1/03, 5. 7) dient die ,,Giftpflanze" Thuja zugleich als Heilmittel.
Buchsbaum
Blätter und Früchte des immergrünen, bis 4 m hohen Strauches enthalten mehrere Alkaloide, als Alkaloid A, B, C, R, L, M und N bezeichnet. Sie wirken zunächst erregend, dann lähmend und blutdrucksenkend. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Kollaps, Atemlähmung. Früher traten in Silber- und Goldwerkstätten Asthmaanfälle auf wenn Buchsbaum Holzstaub zum Polieren der Edelmetalle verwendet wurde. Bislang sind tödliche Vergiftungen vorwiegend bei Tieren bekannt, die Aufnahme von einigen Blättern selbst durch Kleinkinder verursacht allenfalls heftiges Erbrechen. Für Pferde liegt die letale Dosis bei 750 g frischen Blättern, bei Schweinen reichen 500 g.
Thuja - Lebensbaum
Der immergrüne, bis 20 m hohe Baum findet sich häufig als Sichtschutzhecke in Gärten und Parkanlagen, ist aber auch eine beliebte Friedhofspflanze. Thuja occidentalis, der Abendländische Lebensbaum, ist in Heil- und Giftpflanzen Kompendien gleichermaßen vertreten.
Heilwirkung: Aus im Sommer geernteten jungen Zweigen wird ätherisches Öl mit 60 % Thujon-Anteil gewonnen, daneben Wachse, Flavonoide, Schleim- und Gerbstoffe. Den Indianern dienten Lebensbaum-Extrakte als Mittel gegen Fieber, Kopfschmerzen, Husten und Rheuma. Lange Zeit behandelte man die Nebenwirkungen der Pockenimpfung mit Thuja.
Auch die antivirale Wirkung ist nachgewiesen, beispielsweise bei der Warzenbehandlung Thuja findet sich in alternativen Therapien bei Gebärmutterkrebs. Weitere Wirkungen: auswurffördernd bei Katarrhen und akuter Bronchitis, natürliches Entwurmungsmittel, harntreibend, gegen akute Blasenentzündung und Bettnässen, Bestandteil der Immunstimulans zur Erkältungsprophylaxe. Aufgrund der schwierigen Dosierung und möglicher Schädigung bei falscher Handhabung verbietet sich bei Thuja die Eigenbehandlung. Anwendungen dürfen grundsätzlich nur unter ärztlicher Anordnung und Überwachung erfolgen.
Giftwirkung: Akute Vergiftungserscheinungen äußern sich in Form von Übelkeit, Durchfall, Krämpfen1 Blutungen, Leberschäden und zuletzt Lähmungen des Zentralnervensystems. Pferde reagieren besonders empfindlich auf Thujazweige. Allerdings bedarf es größerer Mengen frischer Zweigspitzen oder Zapfen, um Symptome auszulösen. Ein 5 cm langer Zweig bzw. 3 Zapfen zeigten bei Vorschulkindern keine Auswirkungen. Beim Verarbeiten des wertvollen Thujaholzes kann es zu Hautreizungen und Ekzemen kommen.