NSG - NaturSchutzGruppe Jettingen

Ginkgo

Ein Baum schreibt Geschichte
Der Ginkgo fasziniert seit Jahrtausenden die Menschheit
Viele Namen, die doch alle für ein und denselben Mythos stehen: Silberaprikose, Weltenbaum, Entenfußbaum, Elefantenohrbaum, Fächerblattbaum, Tempelbaum - in all diesen Bezeichnungen spiegelt sich die Faszination wider, die er auf uns Menschen ausübt. Bekannt wurde die ostasiatische Pflanze bei uns aber vor allem unter einem Namen: Ginkgo.
Woraus erwächst die Faszination für den Ginkgo-Baum? Zu einem guten Teil aus seiner Einzigartigkeit. Der Ginkgo ist der älteste Baum der Erde, seine Ursprünge lassen sich über 250 Millionen Jahre zurückverfolgen bis in eine Zeit, in der es noch keine Vögel und keine Säugetiere gab. Während andere Ginkgo-Arten längst ausgestorben sind, hat Ginkgo biloba als einzige überlebt und sich selbst als „lebendes Fossil" ein Denkmal gesetzt.
Ungewöhnlich sind die fächerförmigen, an der Vorderkante häufig tief eingeschnittenen Blätter. Die männlichen Pflanzen bilden ab einem Alter von 20 Jahren im Frühjahr kätzchenartige Blütenstände aus, deren Pollen vom Wind zu den weiblichen Pflanzen getragen werden. Die Samen selbst wirken wie eine Steinfrucht. Sie sind von einer fleischigen Hülle umgeben und haben das Aussehen von Mirabellen.
Das zunächst süß schmeckende „Fruchtfleisch" verändert sich nach dem Abfallen des Samens in wenig attraktiver Weise und verströmt einen schweißartig-ranzigen Geruch, der vor allem auf die enthaltenen freien Fettsäuren zurückzuführen ist. Der innere Kern des Samens - die „Nuss" - wird in China und Japan geröstet und wie eine Erdnuss gegessen.
Eroberung des Abendlandes
Die ältesten > Aufzeichnungen über den Ginkgo stammen aus China vom Ende des 10. Jahrhunderts. Dort verehrte man ihn zunächst wegen seines hohen Lebensalters -tausendjährige Ginkgos sind keine Seltenheit -, später aber auch als bewährte Arznei gegen viele Beschwerden.
Im Abendland wurde der Sonderling aus dem Osten erstmals 1712 bekannt, als ihn der deutsche Arzt, Botaniker und Ostasienreisende Engelbert Kämpfer ausführlich in seinen Reiseberichten beschrieb. Er prägte den Namen „Ginkgo", der auf einen Schreibfehler zurückgeht. Die ursprüngliche japanische Bezeichnung lautete „gin-kyo", dabei bedeutet „gin" Silber und „kyo" Aprikose und beschreibt das Aussehen der reifen Ginkgo-Samen.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kamen die ersten Bäume nach Europa. Seine außerordentliche Widerstandskraft gegenüber Abgasen und Schädlingen aller Art machen den Ginkgo zum beliebten Straßenbaum. Das eindrucksvollste Beispiel dieser Lebenskraft beweist das „Wunder von Hiroshima": Der einzige „Überlebende" der Atombombenexplosion war ein alter, imposanter Ginkgo-Baum. Er brannte wie eine Fackel. Trotzdem trieb er im nächsten Frühjahr wieder aus und entwickelte sich zu einem stattlichen Baum, der heute die Hoffnung in die Zukunft symbolisiert.
Inspirationsquelle für viele Künstler
Der Magie des Ginkgos erlagen viele Schöngeister wie Goethe, zahlreiche Künstler des Jugendstils, Joseph Beuys und viele andere. Doch nicht nur seine inspirative Kraft nährt die Wertschätzung für dieses besondere Gewächs. In den vergangenen 35 Jahren nahm die Wertschätzung für den Ginkgo besonders wegen seiner arzneilichen Eigenschaften zu. Heute weiß man, dass insbesondere die Blätter Stoffe enthalten, die in keiner anderen Pflanze vorkommen.
Ein speziell hergestellter Extrakt, unter Fachleuten als EGb 761 bekannt, aus den Blättern des Ginkgo-Baumes wirkt Alterungsprozessen in den Nervenzellen entgegen und unterstützt die Kraftwerke der Zelle (Mitochon-drien) bei ihrer Arbeit. Nach neuesten Untersuchungen können sogar angeschlagene Mitochondrien mithilfe des Spezialextraktes wieder besser arbeiten. So wird die Energiebereitstellung in den Nervenzellen gebessert. Das spürt man auch: Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnis und emotionale Ausgeglichenheit werden gestärkt. Aber es kommt auf die richtige Verarbeitung der Blätter und auf eine ausreichende Dosierung an. Nur wenn der Extrakt mit mindestens 120, besser 240 Milligramm pro Tag eingenommen wird und die wertvollen Inhaltsstoffe des Ginkgoblattes auch in hoher Konzentration vorliegen, kann eine gute Wirksamkeit erwartet werden.

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